Vorsichtig zuversichtlich ist der VfL Wolfsburg in die Rückrunde gestartet, nachdem der bereits Ende Oktober als Nachfolger von Mark van Bommel installierte Trainer Florian Kohfeldt erstmals etwas länger Zeit hatte, um in intensiven Trainingseinheiten seine Spielphilosophie zu vermitteln und an den nicht wenigen, vor Weihnachten unverkennbaren Problemen zu arbeiten. Zu leichtem Optimismus trug dabei auch der 5:4-Sieg im einzigen Wintertestspiel gegen den SC Paderborn bei, in dem zumindest die Offensive mit dem dreifachen Torschützen Wout Weghorst zu überzeugen wusste.
Der Pflichtspielauftakt der Wölfe ging dann allerdings mit einer 0:1-Pleite beim VfL Bochum daneben, sodass nun wettbewerbsübergreifend acht Niederlagen in Folge, davon sechs in der Bundesliga, zu Buche stehen.
Florian Kohfeldt gehen die Argumente aus
Automatisch rückt damit auch Kohfeldt mehr und mehr in den Blickpunkt, der sich zunächst mit drei Siegen am Stück positiv eingeführt hatte, ehe mit einem 2:2 bei Arminia Bielefeld die dann rasante Abwärtsspirale einsetzte.
Bislang haben die Wolfsburger Verantwortlichen um Geschäftsführer Jörg Schmadtke und Sportdirektor Marcel Schäfer Kohfeldt nach außen hin stets verteidigt, doch sofern nicht schleunigst die Wende gelingt, wird sich auch eine interne, intensive Trainerdiskussion kaum mehr vermeiden lassen.
Zumal die Zeichen auf Abstiegskampf stehen und Kohfeldt vergangene Saison beim SV Werder Bremen darin nicht die richtigen Lösungen fand.
Der aktuelle Trainermarkt ist überschaubar
Allzu ergiebig ist der aktuelle Trainermarkt allerdings nicht, einmal davon ausgehend, dass Wolfsburg im Fall der Fälle kaum auf einen Trainer setzen würde, der mit der Bundesliga Neuland betritt.
Denn potentielle Kandidaten wie Bruno Labbadia und Peter Stöger, die grundsätzlich auf dem Markt wären, scheiden definitiv aus. Stöger und Schmadtke haben sich 2017 beim 1. FC Köln entzweit und Labbadias Abschied 2019 aus Wolfsburg erfolgte nicht zuletzt wegen eines Zerwürfnisses mit seinem Vorgesetzten.
Denkt in Wolfsburg jemand an Jogi Löw?
Einige andere, vor nicht allzu langer Zeit in der Bundesliga entlassene Trainer wie Manuel Baum, Heiko Herrlich oder Achim Beierlorzer wären derweil in Wolfsburg wohl kaum vermittelbar, schwerlich auch nur der bei RB Leipzig in dieser Saison gescheiterte Jesse Marsch.
Die ehemaligen Bundestrainer Joachim Löw und Jürgen Klinsmann kämen in Betracht, wobei Löw vermutlich höhere Ambitionen hat und Klinsmanns Intermezzo bei Hertha BSC noch in unguter Erinnerung ist.
Gerüchte um Lucien Favre und Daniel Farke
Durchaus interessant sein könnten für den VfL Wolfsburg aber fünf Fußball-Lehrer, die derzeit keine Anstellung haben:
Lucien Favre: Seit seiner Entlassung im Dezember 2020 bei Borussia Dortmund ist der 64 Jahre alte Schweizer ohne Job. Favre war zwischenzeitlich zwar bei einigen Vereinen im Gespräch, doch ein neues Engagement kam nicht zustande.
Auch, weil Favre als nicht einfacher Charakter gilt, was auch in Wolfsburg zu potentiellen Problemen mit dem ebenfalls als schwierig eingestuften Schmadtke führen könnte. Favre freilich hat einst bei Borussia Mönchengladbach gezeigt, eine taumelnde Mannschaft stabilisieren und mittelfristig nach oben führen zu können.
Und wie man aus Wolfsburg hört, soll Favre tatsächlich ein realistischer Kandidat sein – falls es in den kommenden Wochen zur Trennung von Florian Kohfeldt kommt.
Daniel Farke: Zwei Mal mit Norwich City in die Premier League auf-, dazwischen aber auch abgestiegen, musste der 45-jährige Farke Anfang November wieder am Tabellenende stehend gehen.
Dennoch gilt der einstige Coach der zweiten Mannschaften von Borussia Dortmund als vielversprechender Trainer, der allerdings im Hinblick auf Wolfsburg den gravierenden Nachteil hat, noch nicht in der Bundesliga gearbeitet zu haben.
Friedhelm Funkel: Über reichlich Erfahrung in der Bundesliga besitzt dagegen der 68 Jahre alte Funkel, der im Frühjahr 2021 seine Ruhestand kurzzeitig für eine erfolgreiche Rettermission beim 1. FC Köln verlassen hat.
Anders als zum FC verfügt der im Rheinland heimische Funkel zu Wolfsburg aber über keine besondere Beziehung – und dürfte dementsprechend nur schwer von einem Einstieg als Feuerwehrmann zu überzeugen sein.
Pal Dardai: Lange wurde Pal Dardai bei Hertha BSC gestützt, ehe den Ungarn Ende November doch das Aus ereilte. Nachdem ein zwischenzeitlich diskutiertes Engagement bei Ferencvaros Budapest nicht zustande gekommen ist, ist Dardai auf dem Markt und könnte eine realistische Option für Wolfsburg sein.
So versteht es Dardai, einer Mannschaft zu defensiver Stabilität zu verhelfen, die für die Wölfe in der aktuellen Situation unabdingbar ist. Begeisterungsstürme dürfte Dardai aber eher keine auslösen.
Felix Magath: Eine Lösung für Nostalgiker wäre der einstige Meistermacher Felix Magath, der allerdings seit 2017 nicht mehr auf der Trainerbank saß und zuletzt als Global Sports Director von Flyerarm mit Zuständigkeit für den FC Admira Wacker und die Würzburger Kickers keine wirklich positiven Schlagzeilen geschrieben hat.
Ob der 68-Jährige überhaupt zu einer Rückkehr in den Trainerjob bereit wäre, ist fraglich.
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