WM 2018 Gruppen vorgestellt: Die Gruppe A

WM 2018 Gruppen vorgestellt: Die Gruppe A

Gruppe A

In der Vorrundengruppe A der WM-Endrunde 2018 scheinen die Rollen klar verteilt. Neben Gastgeber Russland und WM-Stammgast Uruguay kämpfen die beiden Außenseiter Ägypten und Saudi-Arabien um die begehrten Achtelfinaltickets.

Russland: Bei der vierten WM-Teilnahme erstmals in die KO-Phase?

Als Gastgeber war Russland automatisch für die WM-Endrunde qualifiziert. Mit dem Heimvorteil im Rücken peilt das Team von Auswahltrainer Stanislaw Tschertschessow mindestens den Einzug in das Achtelfinale an. Es wäre bei der vierten WM-Teilnahme das erste Mal, dass die russischen Fußballer den Einzug in die KO-Phase schaffen würden. Bei den WM-Teilnahmen 1994, 2002 und 2014 war jeweils nach der Vorrunde Schluss.

Der Coach setzt auch bei der Heim-WM fast ausschließlich auf Spieler aus der heimischen Premier League. Neben Linksaußen Denis Cheryshev vom spanischen Erstligisten FC Villareal und Torhüter Aleksandr Selikhov vom FC Brügge aus Belgien steht auch Roman Neustädter (Fenerbahce Istanbul/Türkei) im Ausland unter Vertrag. Der Russlanddeutsche Konstantin Rausch (Dynamo Moskau) hat ebenso wie gute Chancen auf einen Platz im russischen WM-Kader, das von Torhüter Igor Akinfeev von ZSKA Moskau als Kapitän angeführt wird. Wie schon in den vergangenen Jahren, wird Russland auch diesmal wieder eine der ältesten Mannschaften des Turnieres stellen.

Bereits seit Jahren macht sich die fehlende Nachwuchsarbeit deutlich bemerkbar. Außerdem hat das Team vor der WM mit Verletzungssorgen zu kämpfen. Neben Top-Torjäger Aleksandr Kokorin von Zenit St. Petersburg werden wohl auch die beiden Innenverteidiger Viktor Vasin (ZSKA Moskau) und Giorgi Jikia (Spartak Moskau) mit schweren Verletzungen für das Turnier ausfallen.

Uruguay: Traum-Duo im Angriff

Uruguay hat im Weltfußball immer noch einen sehr guten Klang, auch wenn die beiden WM-Titel 1930 und 1950 schon einige Jahrzehnte zurückliegen. Bei der WM 2010 in Südafrika meldete sich „La Celeste“, wie die uruguayische Nationalmannschaft auch genannt wird, mit Platz vier endgültig wieder in der Weltspitze zurück. Seit 2006 hat Trainer Oscar Tabarez ein Team geformt, dem auch in Russland einiges zugetraut werden kann.

Bei ihrer insgesamt 13. WM-Teilnahme wollen die Uruguayer mindestens das Achtelfinale erreichen. In der Qualifikation präsentierte sich die Mannschaft um Kapitän Diego Godin vom spanischen Top-Klub Atletico Madrid souverän und löste als Zweiter hinter Brasilien das Ticket für Russland. Unter anderem schaffte Uruguay ein 2:2 in Brasilien. Das Prunkstück der Mannschaft ist nach wie vor der Angriff mit den beiden Superstars Edinson Cavani (Paris St. Germain), der mit seinen zehn Treffern der erfolgreichste Torjäger der Südamerika-Qualifikation war, und Luis Súarez (FC Barcelona).

Doch inzwischen spielen auch viele andere Spieler des Teams in den großen europäischen Ligen – darunter die beiden Mittelfeldspieler Matias Vecino (Inter Mailand) und Lucas Torreira (Sampdoria Genua) sowie Maximiliano Gomez (Celta Vigo) oder Torhüter Fernando Muslera (Galatasaray Istanbul).

Ägypten: Alle Hoffnungen ruhen auf Mohamed Salah

Ägypten ist zurück auf der Weltbühne des Fußballs. Erstmals seit der WM 1990 sind die Nordafrikaner wieder bei einer Weltmeisterschaft dabei. In der dritten Qualifikationsrunde ließen die Ägypter die Teams aus Uganda, Ghana und der Republik Kongo deutlich hinter sich und qualifizierten sich damit für die WM-Endrunde in Russland. Bei ihrer insgesamt dritten WM-Teilnahme wollen sie zum ersten Mal den Einzug in die zweite Runde schaffen.

Bei ihrer Premiere 1934 in Italien kam das Aus gleich in der ersten Runde nach einer 2:4-Niederlage gegen Ungarn. 1990 in Italien blieben die Ägypter in den drei Vorrundenspielen trotz starker Leistungen gegen England (0:1), Niederlande (1:1) und Irland (0:0) ohne einen Sieg und mussten damit als Gruppenletzter bereits nach der Vorrunde nach Hause fahren. Der erfahrene argentinische Trainers Héctor Raúl Cúper, der das Team seit 2015 betreut, setzt auf eine Mischung aus Spielern aus der heimischen 1. Liga und Akteuren, die in den europäischen Ligen spielen. Der Superstar und die große Hoffnung des Teams für das Erreichen des Achtelfinales ist Mohamed Salah. Der Angreifer vom Champions-League-Finalisten FC Liverpool spielt die Saison seines Lebens und wurde im vergangenen Jahr erstmals zu Afrikas Fußballer des Jahres gekürt.

Saudi-Arabien: Spielstarker Außenseiter

Zum fünften Mal – erstmals seit 2006 in Deutschland – ist Saudi-Arabien bei einer WM dabei. Nur bei ihrem WM-Debüt 1994 in den USA überstanden die Araber die Vorrunde und scheiterten im Achtelfinale mit 1:3 am späteren Dritten Schweden. Und auch diesmal sind sie wieder die großen Außenseiter in der Gruppe. Trainiert wird das Team seit November 2017 vom argentinischen Coach Juan Antonio Pizzi. Das WM-Ticket wurde noch unter Bert van Marwijk souverän gelöst.

Der niederländische Coach zerstritt sich allerdings im Herbst 2017 nach der erfolgreichen WM-Qualifikation mit dem Verband und wurde daraufhin entlassen. Wie seine Vorgänger setzt auch Juan Antonio Pizzi, der zuvor die chilenische Auswahl trainiert hatte, beim Weltranglisten-70. überwiegend auf erfahrene Spieler aus der heimischen Profiliga. Einige Akteure spielen seit dieser Saison auch in der Primera Division in Spanien – darunter Mittelfeldspieler Yahya Al-Shehri (CD Leganés) und Rechtsaußen Salem Al-Dawsari (FC Villareal). Einen herausragenden Star sucht man im saudischen Team allerdings vergeblich. Stattdessen ist der Star die Mannschaft. Mit dem Mittelstürmer Mohammed Al-Sahlawi (Al-Nasr Riad) haben die spielstarken Saudis den Top-Torschützen der asiatischen WM-Qualifikation in ihren Reihen. Der 31-jährige erzielte in 18 Spielen 16 Treffer.

 

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