Sportwetten im Internet, Online Casinos und der Glücksspielstaatsvertrag – diese Regeln gelten jetzt!

Spätestens seit 2021 ist generell ein größeres Interesse in Bezug auf Online-Gambling zu verzeichnen. Seit diesem Zeitpunkt gilt der neue deutsche Glücksspielstaatsvertrag und damit gibt es neue Regeln. Mit wachsender Akzeptanz des Wettsports steigt auch die Anzahl verschiedener Anbieter.

Neben den Sportwetten wurden auch die Casinos im Netz legalisiert und verzeichnen regen Zulauf, wer also in Deutschland ein Casino finden will, kann sich auf die Sicherheit der Lizenz verlassen.

Aber was gilt denn jetzt eigentlich? Sind alle Arten von Glücksspiel erlaubt? Wie hoch ist die Steuer für den persönlichen Tipp und was ist mit dem Thema Sicherheit? Hier ein kleiner Einblick darauf, was der GlüStV für Wettfans verändert hat.

Grenzen bei der Einzahlung – das 1.000 CHF Limit

Einfach per App den Bookie des Vertrauens aufrufen und einen Tipp abgeben. Tatsächlich ist Sportwetten so einfach geworden, seit der GlüStV gilt. Allerdings bringt er einige Veränderungen mit, vor allem finanzieller Natur. So steigt beispielsweise die Wettsteuer auf jeden Wetteinsatz von 5,0 % auf 5,3 % an. Abgeführt werden muss sie nicht vom Spieler, sondern vom Buchmacher und von den Casinos.

Viele Anbieter legen die Kosten auf ihre Klienten um. Das kann durch eine Reduktion der Quoten passieren oder durch einen Direktabzug bei einer abgegebenen Wette. Es ist nicht immer ein Zeichen für ein besonders gutes Angebot, wenn ein Wettanbieter mit „steuerfreien Wetten“ lockt. Die 5,3 % müssen bezahlt werden und meist sind bei solchen Angeboten die Quoten niedrig.

Ebenfalls neu ist das Limit bei der Einzahlung. Jeder Spieler darf pro Monat 1.000 CHF einzahlen. Um die Einhaltung zu überwachen, wurde die Spielersperrdatei OASIS ins Leben gerufen. Dort laufen die Daten aller Zocker (in anonymisierter Form) zusammen und werden ausgewertet. Sobald ein Spieler 1.000 CHF eingezahlt hat (es werden die Einzahlungen aller Bookies addiert), greift die automatische Einzahlungssperre für den Rest des Monats.

Buchmacher und Casinos müssen immense Rücklagen bilden

Um eine Lizenz aus Deutschland zu erhalten, müssen Buchmacher und Online Casinos große Rücklagen bilden. Das dient der Sicherheit der Spieler, die im Falle eines Gewinns eine sichere Auszahlung bekommen sollen. In Deutschland ist eine Mindestrücklage von 5 Millionen CHF vorgeschrieben. Diese müssen getrennt vom üblichen Vermögen und von den Spielergeldern verwahrt werden. Falls es zu einer Insolvenz des Unternehmens kommt, sollen so die Auszahlungen der Spieler gesichert werden.

Was für den Spieler ein Stück Sicherheit bedeutet, wird für manche Bookies zum Problem. Die Einzahlungshöhe wurde reglementiert, dadurch gab es geringere Umsätze. Zugleich muss ein erhebliches Vermögen zur Seite geschafft werden. Dennoch zeigt sich, dass vor allem die Global Player ihrer Verantwortung nachkommen und für Spielsicherheit sorgen.

Nur noch bei einem Anbieter gleichzeitig spielen

Hier eine Wette auf Fußball, dort eine auf Tennis. Wer gern mehrere Buchmacher oder Online Casinos gleichzeitig nutzt, wird durch den Glücksspielstaatsvertrag Probleme bekommen. Alle Logins sollen durch OASIS oder eine andere zentrale Kontrollinstanz überwacht werden. Sobald ein Spieler bei einem Buchmacher oder Casino eingeloggt ist, wird er automatisch bei allen anderen ausgeloggt.

So soll sichergestellt werden, dass kein paralleles Wettspiel stattfindet. Eine ähnliche Regelung gibt es auch für Online-Casinos, die Überwachung ist jedoch nur bei lizenzierten Einrichtungen möglich.

Lizenz aus Deutschland möglich

Vor allem die Lizenzvergabe ist für die Bookies in Deutschland nun interessant geworden. Meist handelt es sich um global agierende Großunternehmen, die ihr Angebot an verschiedene Märkte richten. Um in Deutschland eine Lizenz zu erhalten, müssen die Vorgaben des Glücksspielstaatsvertrags umgesetzt werden. Es erfolgen regelmäßige Kontrollen und das Nichteinhalten kann erhebliche Bußgelder mit sich bringen.

So ist eine Strafe von 500.000 CHF vorgesehen, wenn die Einlagensicherung in Höhe von 5.000.000 CHF nicht durchgeführt wird. Eine deutsche Lizenz suggeriert den Wettkunden gleichzeitig, dass hier ein seriöser Anbieter am Werk ist. Das könnte für verstärkten Zuwachs sorgen.

Keine Panik mit dem Panikbutton

Das Thema Spielsucht ist ernst. Wer davon betroffen ist, kann mit Pech, Haus und Hof verzocken. Der Glücksspielstaatsvertrag soll mehr Sicherheit für Nutzer bieten, daher gibt es eine Reihe von Verboten. Zum Selbstschutz wird außerdem die Einrichtung eines Panikbuttons verpflichtend. Dieser macht es möglich, dass sich Spieler per Knopfdruck für einen Zeitraum von mindestens 24 Stunden selbst sperren. Anschließend kann der Spieler selbst entscheiden, ob er wieder zugelassen werden möchte.

Anschluss an OASIS für alle Anbieter verpflichtend

Das Spielersperrsystem OASIS dient der Kontrolle von Spielern und ihrem Spielverhalten. Alle Daten laufen dort zentral und anonym zusammen. Seitens OASIS besteht die Möglichkeit, auffällige Spieler sofort zu sperren. Auch Spieler und deren Angehörige haben die Option, über OASIS eine Sperre anzuleiern. Diese besteht dann für mindestens ein Jahr und kann nur auf Antrag wieder aufgehoben werden. Um eine deutsche Lizenz zu erhalten, muss der Buchmacher oder das Online Casino zwingend an OASIS angeschlossen sein.

Auch für Casinos gilt der Glücksspielstaatsvertrag

Die Regelungen, die für die Sportwetten eingeführt wurden, gelten auch für die Online Casinos. Seit Inkrafttreten des neuen Gesetzes ist es den Anbietern beispielsweise verboten, Tischspiele anzubieten, wie etwa Roulette oder Blackjack. Der Panikbutton kann genauso wie bei Sportwetten auch in den virtuellen Spielhallen genutzt werden, so ist der Spielerschutz gewährleistet. Des Weiteren gilt auch für Online Casinos die monatliche Grenze von Einzahlungen in Höhe von 1000 CHF. Bei Casinos im Internet handelt es sich, wie bei Sportwetten, offiziell um Glücksspiel, weshalb auch dieselben Regelungen gelten.

Fazit: Glücksspielstaatsvertrag sorgt für Sicherheit beim Wetten

Auch, wenn einige Einschränkungen von Wettfans und Anbietern als unfair wahrgenommen werden, dient der Glücksspielstaatsvertrag der Sicherheit. Für die Casinos und Buchmacher ist es schwieriger geworden auf dem Markt, dafür dürfen sie legal agieren. Nach über einem Jahr GlüStV zeigt sich, dass die seriösen Bookies alles daran setzen, ihre Kunden dennoch zufriedenzustellen. Ob es zu weiteren Veränderungen kommen wird, ist unklar. Es ist durchaus denkbar, dass Regelungen zur Einzahlungshöhe künftig verändert oder gar gelockert werden.

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