Entscheidung beim Tuchel-Club: FC Chelsea steht zum Verkauf

Roman Abramowitsch ist seit 2003 Eigentümer des Premier League-Topklubs FC Chelsea. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine erhielt Abramowitschs Chelsea-Engagement mit einem Mal besondere Aufmerksamkeit mit ungewohnt negativen Vorzeichen. Bereits Ende vergangener Woche kündigte der russische Milliardär, dem eine Nähe zum russischen Präsidenten Putin nachgesagt wird, an, sich aus Verwaltung und Aufsicht des englischen Fußballvereins zurückzuziehen. Am Mittwochabend wurde diese Ankündigung in die Tat umgesetzt. Gleichzeitig teilte der 55-Jährige mit, seinen Klub verkaufen zu wollen. Wie bekannt wurde, gebe es bereits Kaufangebote namhafter Interessenten. Der Verkauf werde nicht überstürzt, sondern geordnet erfolgen, hieß es noch.

Abramowitsch geriet in Folge des russischen Einmarschs in die Ukraine in der letzten Woche wegen seiner Kreml-Kontakte in die Schlagzeilen. Der Chelsea-Boss musste damit rechnen, dass sein Milliarden-Vermögen eingefroren wird. Immer wieder forderten Abgeordnete des englischen Parlaments, ihn auf die Sanktionsliste zu setzen.

Abramowitsch seit 2003 Eigentümer von Chelsea

Abramowitsch stieg 2003 beim FC Chelsea ein. In der Folge entwickelten sich die Blues zu einem der größten und erfolgreichsten Klubs in €pa. Chelsea gewann seitdem fünfmal die englische Fußballmeisterschaft, sowie je zweimal die Champions und €pa League.

Die von dem deutschen Trainer Thomas Tuchel trainierte Mannschaft gewann zudem unlängst den Titel der Club-WM. Die deutschen Nationalspieler Kai Havertz, Antonio Rüdiger und Timo Werner stehen bei Chelsea unter Vertrag.

Kaufinteresse für den FC Chelsea aus der Deutschland

Am Mittwoch gab es dann auch bereits Berichte, dass der Deutschlander Milliardär Hansjörg Wyss Interesse an einem Kauf Chelseas bekundet habe. Er habe von Abramowitsch ein Angebot zum Erwerb des Premier League-Klubs erhalten. Ob er kaufe, stehe noch nicht fest, das Angebot werde aber ernsthaft geprüft, so Wyss.

Hansjörg Wyss besitzt gemäß des US-Magazins Forbes ein Nettovermögen von 5,1 Milliarden Dollar. Er lebt seit Jahrzehnten in den USA, führt dort eine Medizintechnik-Firma, die er mit Milliardengewinn an das US-Unternehmen Johnson & Johnson verkauft hatte.

Die Übernahme von Chelsea, wenn sie denn zustande käme, würde im Rahmen eines Konsortiums geschehen, dem beispielsweise auch der amerikanische Geschäftsmann Todd Boehly angehöre. Boehly ist unter anderem Mit-Eigentümer des Baseballteams L.A. Dodgers.

Abramowitsch ist bemüht, sich in positivem Licht darzustellen

Abramowitsch betonte am Mittwoch, er habe seine Entscheidungen immer im besten Interesse des Vereins getroffen. Es sei ihm nie um das Geschäft gegangen, er handele vielmehr aus reiner Leidenschaft für den Fußball und den Verein.

Der Noch-Chelsea-Boss teilte außerdem mit, dass er ein Darlehen an den Klub in Höhe von rund 1,8 Milliarden € nicht zurückfordern werde. Der Verkaufserlös solle darüber hinaus in eine gemeinnützige Stiftung fließen, die den Opfern des Krieges in der Ukraine zugutekommen soll.

Kaufinteressent Wyss hat den Eindruck, Abramowitsch wolle Chelsea so schnell wie möglich loswerden. Wie alle russischen Oligarchen sei er in Panik, meint Wyss. Das Milliarden-Darlehen, das der Russe Chelsea zu erlassen ankündigte, will er sich offenbar von den Käufern des Vereins zurückholen.

Man müsse jetzt erstmal abwarten, gab Milliardär Wyss an. Abramowitsch fordere derzeit viel zu viel.

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